Schneisingen (Transkription Nr. 2308)

Schulort Schneisingen
Konfession des Orts: Katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1424, fol. 221-222v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Baden
Distrikt 1799: Zurzach
Agentschaft 1799: Schneisingen
Kirchgemeinde 1799: Schneisingen
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Baden
Kanton 2015: Aargau
Gemeinde 2015: Schneisingen
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Schneisingen (Niedere Schule, katholisch)
20.02.1799

Antwort
über Den Schull-Stand zu Schneisingen:

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Schneisingen,

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Es ist nur ein einige gemeindt,

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Jn schneisingen ist die Pfarrkirch, und agent,

I.1.dIn welchem Distrikt?

Zurzach,

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Baden,

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Die Entfernung der weitesten Häüssern ist 7. Minuten, die Andern Häüsser alle je näher und näher, Biß zum schulhaus selbst,

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Es ist nur eine Einige gemeindt,

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Es ist eine schull in Siglistorff, ein halb Stundt entfernt, Eine in Lengnau 1/2 Stund entfernt Beide sind im Distrikt Zurzach und Kanton Baden, Es ist eine in Erendingen Distrikt und Kanton Baden 1/2 Stund von uns entfernt, ||[Seite 2] Es ist eine Schul in Niderwenigen Ein 1/2 Stundt entfernt im Kanton Zürrich,

I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Nein,

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Schreiben und lessen, nebst Jn unterrichtung {in} Christlichr lehr,

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Nur Jm winter,

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Keine als Etwa kleine unterrichtungs büchlein Christlicher Lehr,

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Jch lege ihnen Etwa kleine vers oder Reimen vor, Solchen Abzuschreiben,

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Vormittag drey Stundt, und Nachmittag drey Stundt,

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Jch Bin vom Pfarherr angeschlagen, und von der gemeindt einhelig angenomen worden,

III.11.bWie heißt er?

||[Seite 3] Melchior Widmer,

III.11.cWo ist er her?

Von schneisingen,

III.11.dWie alt?

Gebohren den 25. 7br: 1769.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Wohl Betagte Eltern, frau und ein kindt,

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Siben Jahr,

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Jn schneisingen Bin ich gebohren, auferzogen und alzeit bey meinen Eltern gewohnt biß zum anfang der schulle,

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Neben dem lehramt hab ich keine verrichtungen, als auch morgens und abents für die haus haltung, An sonn und feyrtägen, aber vor und nachmittag mus ich in der Kirch vorbetten Zucht und ordnung der Jugent führen,

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Fünff und dreysig,

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben Zwey und Zwanzig, Mädchen dreyzehen,

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

ist noch nie kein schul gewessen

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Es ist Kein schulstifftung und nichts vorhanden,

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

||[Seite 4] Keines,

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Es ist Kein Eigen schulhaus,

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Es ist nur eine schulstube wo der schulmeister Wohnt, seine eigene

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Er erhalt kein zinß für die schullstube,

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Die gemeindt solte sonst dafür Sorgen,

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

der schullehrer erhalt Ewas Holtz, zu erwermung der stuben

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

Von hiessigem Zehnte welcher in die Probstey Clingnau abgekommen, hab ich drey viertel frucht bekommen, ich weiss nicht ob ich für diss Jahr Etwas erhalte oder nicht.

IV.16.B.bSchulgeldern?

Jn unser gemeind sind keine

IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?

von der gemeind erhalt der schulmeister Jährlich, 2 fl.

IV.16.B.eKirchengütern?

Zwey viertel Kernen,

IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?

Jn jeder Wochen von jedem Kindt ein groschen, von den Armen witwen und weissen nichts,

IV.16.B.gLiegenden Gründen?

Jn unser gemeindt sind keine,

IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Datum Schneisingen den 20. Februarj 1799.
Melchior Widmer schulmeister daselbst:

Zitierempfehlung: